Vertrautes Damwild, heimliche Muffel und glückliche Schweine: unter den 1000jährigen Eichen von Ivenack lässt es sich gut leben. Jetzt sind die Baumriesen in Mecklenburg-Vorpommern zum ersten Nationalen Naturmonument Deutschlands erklärt worden. Halali-Autor Volker Pesch hat sich das vor Ort angesehen.

Die Sau grunzt auffordernd. Kurz äugt sie den Besucher an, als erwarte sie eine besondere Leckerei, vielleicht einen Apfel oder auch ein belegtes Brot mit Käse. Aber diesen Besucher erweichen die Schweinsäuglein nicht, er wirft ihr nur eine Handvoll Mais aus dem Futterautomaten hin, alles andere wäre auch nicht gerne gesehen. Also wendet sich die Sau wieder den Eicheln zu, die der Sturm der letzten Nacht vorzeitig vom Baum gerissen hat. Genüsslich nimmt sie eine nach der anderen auf. Man ist versucht zu glauben, dass diese Sau um ihr Glück weiß. Sie zählt nämlich nicht nur zur alten Rasse der Turopolje-Schweine, die als besonders umgänglich gelten und sich kaum aus der Ruhe bringen lassen, sondern sie lebt auch unter den vielleicht ältesten Eichen Europas, den 1000jährigen Eichen von Ivenack. Und sie kennt ganz sicher nicht die alte Fleischerweisheit, dass unter alten Eichen die besten Schinken wachsen.

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