Im Jahr 1936 erschien erstmalig ein Buch mit Fragen und Antworten zur Jägerprüfung. Formuliert hatte die ein Veterinär namens Dr. Richard Blase (1900-1981). Offensichtlich fand diese pragmatische, direkt an der Prüfung orientierte Aufbereitung des Lehrstoffs sofort den Zuspruch der Jagdscheinanwärter, denn bis in die vierziger Jahre erlebte das Buch fünf weitere Auflagen. Und schon kurz nach Kriegsende war es wieder zu haben, jetzt freilich ohne Hakenkreuz und Führerhuldigung im Vorwort. Bis heute gilt „der Blase“ als jagdliches Standardwerk, mehr als 560.000 Exemplare sind davon verkauft. 

Generationen von Jägern haben nach dieser Methode fürs „grüne Abitur“ gebüffelt. Wer einmal in älteren Ausgaben schmökert, bekommt eine Ahnung davon, wie sich die Inhalte und damit der Umfang stetig verändert und vermehrt haben. Die Originalausgabe hatte nur knapp 200 Seiten, deutliche Schwerpunkte waren (jagdbare) Wildtiere, Waffenkunde und Hundewesen. Mit jeder Neuauflage nahm die Zahl der Fragen zu, Themen wurden erweitert oder zusätzlich aufgenommen, beispielsweise Jagdrecht, Hygiene, Feld- und Waldbau oder Naturschutz. 1965 waren es schon 527 Seiten, die Ausgabe von 1988 umfasst 876 Seiten und die aktuelle bringt es auf stattliche 936 Seiten. Das ist mittlerweile die 32. Auflage, herausgegeben von Joachim Reddemann, dem Hauptgeschäftsführer des LJV Bayern.

Schon für die vorletzte Auflage waren alle Kapitel sowie die Anhänge grundlegend überarbeitet und aktualisiert worden. Fragen und Antworten sind seitdem in Grund- und Aufbauwissen unterteilt. Aber selbst das Grundwissen ist eine geballte Ladung, und manch einer dürfte beim Durcharbeiten den verzagten Beschluss fassen, lieber nicht zur Prüfung anzutreten und stattdessen Jagdhelfer auf Lebenszeit zu bleiben. Wer sich aber durchbeißen will, findet in „dem Blase“ nach wie vor ein effizientes Lehr- und Lernmittel. Dank des umfangreichen Registers lässt sich das Buch über die Jägerprüfung hinaus auch als Nachschlagewerk nutzen.

Blase – die Jägerprüfung, 32. Auflage 2017, hrsg. von Joachim Reddemann, Quelle & Meyer Verlag, 936 Seiten, gebunden, 39,95 Euro 

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