Christian Teppe dürfte vielen bekannt sein. Neben Benedikt Schwenen, dem Chefredakteur des „Niedersächsischen Jäger“, gibt er den jagderklärenden Rechtsanwalt im Podcast „Mit Teppe und Schwenen op Jagd“, der mittlerweile auch als Videoserie bei YouTube zu finden ist. Die meisten Folgen sind durchaus kurzweilig, etwa wenn die beiden gemeinsam auf Enten oder Nutria gehen, einen Büchsenmacher besuchen oder das eigene Revier durchdrücken – wobei die Rollenverteilung den drahtigen Macher Schwenen ins Unterholz zwingt und den gewieften Rechtsanwalt auf den Stand lässt. Vertauschte Rollen wären manchmal unterhaltsamer.
Weniger bekannt dürfte sein, dass Christian Teppe auch die Neuausgaben des „Krebs“ bearbeitet, eines der Standardwerke zur Vorbereitung auf die Jägerprüfung. Und für alle, die das grüne Abitur bestanden haben, hat er jetzt den „kleinen Jägerknigge“ geschrieben. Darin geht es in erster Linie um die ungeschrieben Regeln und Gesetze des Jagdlebens. Die wichtigsten geschriebenen sollten nach bestandener Prüfung bekannt sein und werden im Buch nur kurz thematisiert. Es geht, mit anderen Worten, um das richtige und angemessene Verhalten: auf der Jagd, unter Jägerinnen und Jägern, im Revier, bei Wildunfällen, auf Gesellschaftsjagden, auf Jagdreisen.
Angesichts der Weite des Themas und der Kürze des Buches ist wenig verwunderlich, dass die einzelnen Aspekte wirklich nur in Grundzügen abgehandelt werden. Zumal auch noch eine Reihe kurzer, augenzwinkernder Erzählungen aufgenommen wurde, die typisches jagdliches Fehlverhalten darstellen, und die wichtigsten Begriffe der Weidmannssprache erläutert werden. Illustrationen von Marcus Inzinger lockern das Buch optisch auf und machen es zu einem netten Geschenk zur bestandenen Prüfung.
Christian Teppe: Der kleine Jägerknigge. Die wichtigsten Grundlagen für die ersten Schritte nach der Jagdausbildung, Gräfe und Unzer (BLV) 2021, 144 Seiten gebunden, 19,99 Euro
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