Ein Hinweis vorab: „Im Peenetal“, mein neues Buch, ist kein Reiseführer im engeren Sinne. Die Reportagen und Erkundungen nehmen hier ihren Ausgang und finden ihre Themen; Aber was ich über Natur- und Artenschutz schreibe, über Umwelt und Landschaft, Sing-, Greif- und Wasservögel, Amphibien und Insekten, Schutz und Nutzung – das gilt natürlich überall. Mit anderen Worten: Leserinnen und Leser müssen weder das Peenetal kennen noch eine Reise dorthin unternehmen, um das Buch mit Gewinn und Genuss lesen zu können!

Der bekannte Ornithologe Hans-Heiner Bergmann schreibt über das Buch in „Der Falke – Journal für Vogelbeobachter“ (11-2022): „Wer die ‚Wanderungen durch die Mark Brandenburg‘ von Theodor Fontane gelesen hat, wird sich manchmal erinnert fühlen … Der Autor hat als Journalist sorgfältig recherchiert … Als Ergebnis ist ein (…) Sachbuch entstanden, das in unterhaltsamen Tönen viel Information präsentiert … Wer jedoch ins Gebiet (d.i.: das Peenetal) reist, sollte vorher das Buch lesen, auch um die Geschichte und das gegenwärtige Gesicht der Landschaft zu verstehen.“

 

Aus dem Vorwort:

Im Peenetal

Vor ein paar Jahren sah ich im ersten Licht eines gar nicht so schönen Morgens meinen ersten Peenebiber. Gemeinsam mit einer Handvoll anderer Frühaufsteher hatte ich mich am Bootsanleger des Örtchens Stolpe eingefunden, um unter sachkundiger Führung mit dem Solarboot in den Sonnenaufgang zu gleiten. Anschließend sollte ich darüber schreiben, so war es besprochen mit Redaktion und Veranstalter. Und obwohl die Sonne die ihr zugedachte Rolle nur bedingt spielte und ich meine Fotos in einem langfadigen Nieselregen machen musste, wurden meine Erwartungen an die Tour weit übertroffen: Wir sahen nicht nur den Biber aus nächster Nähe, sondern beobachteten auch Eisvögel bei der Jagd und lauschten dem eigenwilligen Gesang eines Rohrschwirls.

Ich war nicht zum ersten Mal im Peenetal. Aber erst an diesem verregneten Morgen ist mir richtig klar geworden, wie einzigartig es hier ist – und zwar jenseits von Postkartenkitsch. Seitdem bin ich immer wieder hergekommen, morgens und abends, zu allen Jahreszeiten, mit Fernglas und Notizblock, allein oder in Begleitung. Ich habe neue Pfade gesucht und alte Orte erkundet, Pflanzen und Tiere beobachtet, mir nasse Füße und einen trockenen Mund geholt. […] Und mittlerweile schreibe ich nicht nur darüber, sondern führe gelegentlich selbst Besucher durch das Peenetal.

Zu meinen Führungen gehört immer auch, den Blick zu lenken auf die vielfältigen Spuren der Nutzung. Wer es nicht gesagt bekommt, wird in der krautigen Sumpflandschaft wohl kaum den alten Torfstich erkennen, und im weiten See nicht die intensiv bewirtschaftete Wiese, die hier noch vor drei Jahrzehnten lag. Das Peenetal ist alles andere als „Wildnis“ oder „unberührte Natur“. Es ist nicht nur geformt vom Eis der letzten Kaltzeit, sondern auch und vor allem von Menschenhand.

Letztere hat viel zerstört, aber seit einigen Jahren macht sie vieles wieder wett. Was wir heute im Verlauf der Peene sehen und erleben können, ist zu weiten Teilen Folge eines ambitionierten Naturschutzprojektes. Das ist großartig und ungeheuer spannend mitzuerleben. Aber machen wie uns nichts vor: Gleich hinter dem Talrand beginnen die artenarmen Raps- und Maisfelder der konventionellen Landwirtschaft. Und auch der Klimawandel macht keinen Bogen um das Peenetal.

[…]

Kein vernunftbegabter Mensch kann das noch leugnen. Dennoch leben wir so, als gäbe es die Probleme nicht. Unbeirrbar halten wir an unserer Lebensweise fest, die Energie, Rohstoffe und Flächen verbraucht, als ließen sich neue herbeizaubern. Und wir reden uns ein, das Problem werde sich dank Windkraft, Lastenfahrrädern und veganer Ernährung lösen. Also durch technische Innovationen und ohne echten Verzicht. Das ist natürlich Unsinn, und im Grund wissen das auch alle. Wir sind wie Kinder, die sich beim Versteckspiel die Augen zuhalten und glauben, deswegen nicht gefunden zu werden.

Doch dieses Buch soll niemandem die Laune verderben. Ich möchte weder Salz in Wunden streuen noch den moralischen Zeigefinger heben, sondern den Fokus auf diese einzigartige Landschaft richten und meine Begeisterung weitergeben. Dass es auch ein Plädoyer für den Schutz des Peenetals und seiner Flora und Fauna geworden ist, liegt in der Natur der Sache. Aber zuerst und vor allem ist das Buch eine Liebeserklärung, eine Liebeserklärung in Reportagen und Erkundungen.

Der thematische Bogen reicht von der Entstehung der Landschaft über die vielfältigen Formen ihrer Nutzung bis zu den laufenden Renaturierungsprojekten. Ich lenke die Aufmerksamkeit auf Pflanzen und Tiere, angefangen bei Torf zersetzenden Bakterien und endend bei Seeadlern und Kranichen. Schmetterlinge nehme ich in den Blick, Frösche, Kormorane und nicht zuletzt die Singvögel. Auch wenn es kein systematisches Sachbuch ist, so vermitteln die einzelnen Kapitel doch ein Gesamtbild des Peenetals, und das auf unterhaltsame Art – das denke und hoffe ich jedenfalls. […]

 

„Eine Liebeserklärung an das Peenetal
mit seinen wunderbaren Pflanzen und Tieren.
Eine Liebeserklärung
in Reportagen und Erkundungen.“

Im Peenetal

Neuerscheinung 2. Juni 2022 – hier & jetzt bestellen!
Volker Pesch 
Im Peenetal
. Reportagen und Erkundungen
Illustrationen von Karen Kunkel
Hardcover, 184 Seiten, Format 12,5 x 19 cm, 
Edition Nordwind 2022,
ISBN 978-3-00-072206-6
Nur 14,90 Euro

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