Wir Jäger bezeichnen uns ja gern als die „einzigen geprüften Naturschützer“. Immerhin umfasst die Jägerprüfung neben der Wildbiologie auch Fragen zum Land- und Waldbau. Die meisten von uns können, auch wenn sie im Hauptberuf Ärztinnen oder Handwerker sind, Weizen von Roggen unterscheiden oder Alexandriner- von Perserklee, schon dank der bunten Fotokarten und Apps, mit denen sich solcherart Basics schnell lernen lassen. Aber wer Biotophege und Reviergestaltung wirklich ernst nimmt, kommt mit dem Prüfungswissen allein nicht wirklich weit.
Ein neuer Band schafft da Abhilfe. Die kurze Einleitung beschreibt Grundlegendes zum Anbau, die beiden langen Hauptteile liefern dann alles nötige Wissen über Ackerpflanzen und Feldfrüchte, unterteilt in kultivierte Arten und Ackerwildkräuter. Zu mehr als 150 Arten finden sich auf mehr als 400 Seiten detaillierte Artenportraits, die neben Abbildungen und Beschreibungen auch alles Wissenswerte zu Nutzung, Standortansprüchen, Kultivierung und ökologischer Bedeutung umfassen.
Das ist sicher auch lesenswert für Landwirte, aber die sind nicht die erste Zielgruppe; Informationen über Pflanzenschutz, Bodenbearbeitung oder Förderprogrammen beispielsweise wurden bewusst nicht aufgenommen. Es ist ein Buch für Laien (im besten Sinne), das aber weit über die üblichen pflanzenkundlichen Nachschlagwerke hinausgeht und von sehr praktischem Nutzen ist. Für den Jägerrucksack ist es leider etwas zu schwer.
Margot und Roland Spohn: Ackerpflanzen und Feldfrüchte, Quelle & Meyer Verlag 2023, 432 Seiten gebunden, 29,95 Euro
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